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Kürzel | Fe | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Material | Serum | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Probengefäß | Serum-Monov. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Abnahmevorschrift | Venöse Abnahme. Abnahme morgens nüchtern (hohe biologische und nahrungsabhängige Schwankungsbreite). Hämolyse bei der Blutentnahme unbedingt vermeiden, diese führt zur Erhöhung der gemessenen Eisenkonzentration. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Einheit | µg/dl | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Referenzbereich |
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Häufigkeit | täglich | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nachforderung | Nachforderungen sind bis zu 1 Woche nach Probeneingang möglich. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Verfahren | Farbtest | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Indikation | V.a. Erkrankungen, die mit einem Eisenmangel verbunden sind wie z. B. Anämien aufgrund von Eisenmangel (hypochrome mikrozytäre Anämie), V. a. Störungen des Eisenstoffwechsels, V.a. Eisenüberladung bei Eisenspeichererkrankungen wie Hämochromatose oder nach wiederholter Transfusion von Erythrozytenkonzentraten. Messgröße zur Bestimmung der Transferrinsättigung und im Eisenresorptions-Test. |
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Klinische Hinweise | Eisen wird im Duodenum und im oberen Jejunum als zweiwertiges Eisen (Fe2+) resorbiert und ins Blut abgegeben, wo es als dreiwertiges Eisen (Fe3+) an das Transportprotein Transferrin gebunden wird. Die intestinale Eisenaufnahme ist abhängig von der angebotenen Menge, der Integrität der Darmmukosa und der Menge an vorhandenem Speichereisen. Hämolyse ist bei der Probengewinnung unbedingt zu vermeiden! Auch regulär gewonnenes Serum enthält meist schon 10-30 mg/l freies Hämoglobin; 1 mg Hämoglobin bringt 3,5 µg Hämoglobin gebundenes Eisen in das Serum, sodass sich dessen Eisenkonzentration um 3,5-10,5 µg/dl erhöht. Die alleinige Bestimmung der Eisenkonzentration ist zur Bewertung des Körpereisenstatus nicht geeignet. Das ist bedingt durch eine hohe intraindividuellen Schwankung der Konzentration von Eisen während des Tages sowie von Tag zu Tag, aber auch durch die hohen interindividuellen Schwankungen. Der Referenzbereich ist entsprechend sehr breit. Die Eisenbestimmung ist nicht geeignet zur Abschätzung des Eisenmangels, da das Serumeisen erst unterhalb des Referenzbereichs abfällt, wenn kein Speichereisen mehr vorhanden und das Funktionseisen vermindert ist und zu unzuverlässig als Indikator für den Eisenmangel ist. Der Eisenspielgel im Serum ist zudem stark abhängig von Akute-Phase Situationen. Dreiwertiges Eisen (Fe3+) ist in der Zirkulation an Transferrin gebunden, dieses ist ein negativer Akute-Phase Reaktant. Dadurch kann ein niedriges Serumeisen zwar einerseits durch eine Entleerung der Eisenspeicher bedingt sein, zum anderen aber auch auf einer Entzündungsreaktion bei normalem oder sogar erhöhtem Speichereisen beruhen (= Eisenverteilungsstörung). Zudem ist die Serumeisenkonzentration von der Nahrungsaufnahme abhängig. Im Tagesverlauf kann der Maximal-Wert bis zu dreimal so hoch wie der Minimal-Wert ausfallen. Der Eisenstatus sollte immer im Zusammenhang mit den anderen Parametern des Eisenstoffwechsels wie Ferritin, Transferrin und ggf. dem löslichen Transferrinrezeptor bewertet werden, aufgrund der Eisenverteilungsstörung bei Akute-Phase Reaktion, sollte für eine vollständige Bewertung des Eisenstatus auch CRP und das Retikulozyten-Hämoglobin mit den weiteren Parametern im sog. Thomas-Plot ausgewertet werden. Eisenresorptionstest: Der Test wird nur in Ausnahmefällen bei V.a. Eisenresorptionsstörungen eingesetzt. Der Eisenresorptionstest überprüft lediglich die Durchlässigkeit der Darmmukosa für zweiwertiges Eisen (Fe2+); die Aufnahme des Nahrungseisens wird nicht adäquat reflektiert. Für die Ursachenabklärung des Eisenmangels ist er nicht geeignet. Durchführung: - Blutentnahme morgens nüchternen zur basalen Serum-Eisenbestimmung - Einnahme von 200 mg resorbierbarem Fe2+ (z.B. 2 Kapseln Ferrosanol duodenal) - 2 Stunden nach erster Blutentnahme eine zweite Blutentnahme zur Eisenbestimmung - 4 Stunden nach erster Blutentnahme eine dritte Blutentnahme zur Eisenbestimmung Bewertung: - Normaler Basiswert, Anstieg des Serumeisens um 30-40 %: Intakte intestinale Resorption - Niedriger Basiswert mit starkem/überschießendem Eisenanstieg nach 2-4 h auf 170 - 200 µg/dl und darüber: Eisenmangel/latenter Eisenmangel bei intakter intestinaler Resorption - Niedriger Eisenausgangswert und kein oder nur geringer Anstieg: Eisenresorptionsstörung, Malabsorption, Infekt- und Tumoranämie - Hoher Eisenausgangswert mit geringem Anstieg: Hämochromatose und hämolytische Anämie |
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Bemerkungen zur Analyse | Externe Qualitätskontrolle: Ringversuch Instand Gruppe 100, 4 x pro Jahr |
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Standort | Zentrale, AKR | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Akkreditiert | Zentrale, AKR | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | Heil/Erhardt, Referenzbereiche für Kinder und Erwachsene, Roche Schrift 2007 Eckfeldt JH, Witte DL. Serum iron: would analytical improvement enhance patient outcome? Clin Chem 1994; 40: 505-7. Heimpel H, Riedel M, Wennauer R, Thomas L. Die Plasmaeisenbestimmung - nützlich, unnötig oder irreführend? Med Klinik 2003; 98: 104-7. Cavill I, Jacobs A, Worwood M. Diagnostic methods for iron status. Ann Clin Biochem 1986; 23: 168- 71. Burns ER, Goldberg N, Lawrence C, Wenz B. Clinical utility of serum tests for iron deficiency in hospitalized patients. Ann J Clin Pathol 1990; 93: 240-5. Thomas C, Thomas L (2002) Biochemical markers and hematologic indices in the diagnosis of functional iron deficiency. Clin Chem 48:1066-1076. Wick M, Pinggera W, Lehmann P (2002) Eisenstoffwechsel, Anämien, Diagnostik und Therapie, 7. Aufl., Springer-Verlag, Wien, S 58 Hubl, W. (2019). Eisenresorptionstest. In: Gressner, A.M., Arndt, T. (eds) Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik. Springer Reference Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-48986-4_975 |
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letzte Änderung | 27.10.2024 02:04 |