ANA (Zellkern-Ak)

Kürzel ANA
Material Serum
Probengefäß Serum-Monov.
Abnahmevorschrift Venöse Abnahme, Serum.
Referenzbereich Alter: ≤ 120J
negativ
Häufigkeit Mo, Mi, Fr (Routinezeit)
Nachforderung Nachforderungen sind bis zu 2 Tage nach Probeneingang möglich.
Verfahren Indirekte Immunfluoreszenz
Indikation Suchtest bei V.a. Autoimmunerkrankung, Kollagenose, autoimmune Lebererkrankung (Autoimmunhepatitis oder primär biliäre Zirrhose).
Ergänzung der Diagnostik von Kollagenosen, insbesondere: Systemischer Lupus erythematodes, Sjögren Syndrom, Systemische Sklerose, CREST-Syndrom, Polγ-/ Dermatomyositis und Autoimmunhepatitis.
Diagnose einer Mischkollagenose bzw. Mixed Connective Tissue Disease mit obligatem Nachweis hochtitriger U1-RNP-Autoantikörper.
Klinische Hinweise Als Antinukleäre Antikörper (ANA), werden IgG-Autoantikörper gegen zelluläre Antigene bezeichnet. Die Bezeichnung ist historisch, da neben Antikörpern gegen Kernstrukturen (nukleär) auch solche gegen zytoplasmatische Antigene nachgewiesen werden. Im mvzlm Ruhr dient der indirekte Immunfluoreszenz-Test (IFT) auf HEp-2 Zellen (human epithelial cell line type 2, Larynxkarzinomzellen) in einer Ausgangsverdünnung von 1:80 als Screening auf ANA. Dabei wird das Ergebnis im Immunfluoreszenz-Test wie folgt im Befund angegeben:

- negativ > kein Hinweis auf ANA. Die Untersuchung ist damit in der Regel abgeschlossen.
- grenzw. > ANA mit einem Titer von 1:80. Klinisch in den meisten Fällen nicht relevant.
- positiv > ANA mit einem Titer größer 1:160. Eine Titration und ENA-Differenzierung folgen.

Abhängig vom Ziel-Antigen entstehen im Immunfluoreszenz-Test oftmals typische Fluoreszenzmuster, die dann im dazugehörigen Befundkommentar berichtet werden. Neben dem Fluoreszenzmuster wird ab sofort für die häufigsten Muster auch die AC-Klasse (anti-cell pattern) des betreffenden Musters im Kommentar mitberichtet. Diese Klassifizierung dient der internationalen Standardisierung nach ICAP (International Consensus on ANA Patterns, Chan et. al, Front Immunol 2015). Dem Fluoreszenzmuster und der entsprechenden AC-Klasse entsprechen dabei oftmals spezifische Autoantikörper und Antikörper-assoziierte Erkrankungen, z.B. dsDNA-Antikörper bei homogenem Fluoreszenzmuster, welche typisch für einen systemischen Lupus erythematodes sind.

Ab einer positiven Fluoreszenzintensität im Screening (ANA = positiv) von 2+ wird automatisch eine Titration sowie auch ein ENA-Differenzierung durchgeführt, auch wenn diese zuvor nicht ixserv angefordert wurden. In der ENA-Differenzierung werden dann die möglichen Ziel-Antigene nRNP/Sm, Sm, SS-A, SS-B, Scl-70 und Jo-1 mittels ELISA näher charakterisiert und auf dem Befund berichtet. Bei einem homogenen Fluoreszenzmuster wird zusätzlich auch ein ELISA auf dsDNA durchgeführt.

Beurteilung der ANA:
Negative ANA im IFT sprechen gegen das Vorliegen von spezifischen Autoantikörpern. Jedoch sollten SS-A/Ro Autoantikörper insbesondere bei Schwangeren bzw. geplanter Schwangerschaft mittels ENA-Differenzierung zusätzlich analysiert werden, da diese nicht zu 100% im ANA-IFT erfasst werden.
Niedrig-titrige ANA sollten als eventuell frühes Zeichen einer Kollagenose im Intervall kontrolliert werden. Sie kommen jedoch auch bei Gesunden und häufiger mit zunehmendem Lebensalter in einer Prävalenz von bis zu 30% bei über 60 jährigen vor.
Bemerkungen zur Analyse International Consensus on ANA Patterns, Chan et. al, Front Immunol 2015

Externe Qualitätskontrolle:
Ringversuch Instand Gruppe 251, 2 x pro Jahr
Standort Zentrale
Akkreditiert Zentrale
n. Akkreditiert __________________
letzte Änderung 31.03.2024 03:02