Cardiolipin Ak IgG

Kürzel CardG
Material Serum
Probengefäß Serum-Monov.
Abnahmevorschrift Venöse Abnahme
Einheit CU
Referenzbereich < 20
Häufigkeit Mi (Routinezeit)
Nachforderung Nachforderungen sind bis zu 2 Tage nach Probeneingang möglich.
Verfahren ELISA (semiquantitativ)
Indikation arterielle und venöse Thrombosen, wiederholte Aborte, V.a. Anti-Phospholipid-Syndroms (APS)
Klinische Hinweise Anti-Cardiolipin-Antikörper (ACA) sind gegen das Phospholipid Diphosphatidylglycerol (Cardiolipin) gerichtet und gehören daher zur Gruppe der Anti-Phospholipid-Antkörper (aPL). Sie wurden erstmals in Seren von Syphilis-Patienten nachgewiesen, später aber auch häufig bei SLE-Patienten (Prävalenz 30-40%) und anderen rheumatischen Erkrankungen beschrieben. Autoantikörper gegen Cardiolipin existieren in 2 Varianten: Eine Variante bindet direkt an Cardiolipin, die andere bindet nur in Gegenwart von b2-Glycoprotein I, welches dabei als Cofaktor fungiert. Der letztere Typ der Anti-Cardiolipin-Antikörper kann sich im Rahmen von Autoimmunerkrankungen bilden und ein Anti-Phospholipid-Syndrom (APS) hervorrufen. Das APS ist eine der häufigsten Autoimmunerkrankungen (2-5% der Bevölkerung, vorrangig Frauen). Klinische Symptome wie arterielle/venöse Thrombosen oder habituelle Aborte kombiniert mit wiederholt positiven Tests auf Anti-Phospholipid-Autoantikörper sind für ein APS charakteristisch. Ein APS findet sich auch sekundär im Rahmen eines Systemischem Lupus erythematodes (SLE), einer rheumatoide Arthritis, einer Sklerodermie, einer Vaskulitis, einer ITP oder anderer Autoimmunerkrankungen. Bei Patienten mit einem APS treten häufig venöse/arterielle Thrombosen (einschließlich Apoplexie), häufig Aborte, Thrombozytopenie und neurologische Manifestationen auf. Erhöhte Konzentrationen von ACA können auch bei Patienten mit zerebrovaskulärer Insuffitienz oder Herzinfarkt gefunden werden.Die bei verschiedenen Infektionskrankheiten auftretenden Antikörper gegen Cardiolipin sind dagegen in ihrer Bindung von β2-Glycoprotein I weitgeghend unabhängig und haben klinisch kein APS zur Folge.Indikation: Diagnose eines primären oder sekundären APS, eines SLE, und von rezidivierenden Thrombozytopenien (ITP), Risikostratifizierung für Thrombophilie und Abortneigung bei den entsprechenden Risikopatienten.Lupusantikoagulans (LA), Cardiolipin-Antikörper (IgG und IgM) und b2-Glycoprotein I-Antikörper (IgG und IgM). Die Anti-Cardiolipin-Antikörper vom Typ IgG bzw. IgM treten weitgehend unabhängig vom Stadium der Erkrankung auf, der IgG-Typ scheint eher mit der Intensität der klinischen Symptomatik zu korrelieren. Ein positiver Befund auf Anti-Cardiolipin-Antikörper muss zur Diagnose eines APS im Abstand von 12 Wochen bestätigt werden. Entsprechend aktueller Kriterien zur Klassifikation des Antiphospholipid-Antikörper-Syndroms muss zur biochemischen Diagnose ein eindeutig positives Testergebnis an zwei oder mehreren Zeitpunkten mit mindestens 12-wöchigem Abstand nachgewiesen werden. Wir empfehlen in solchen Fällen eine Wiederholungsuntersuchung in 12 Wochen.
Bemerkungen zur Analyse Externe Qualitätskontrolle:
Ringversuch RfB Gruppe AI, 2 x pro Jahr
Ringversuch ECAT Thrombophilie, 2 x pro Jahr
Standort Zentrale
Akkreditiert Zentrale
n. Akkreditiert ____________
Literatur Labor und Diagnose, L. Thomas, 8. Auflage
letzte Änderung 31.03.2024 03:03