Direkter Coombstest

Kürzel dct
Material Vollblut IH
Probengefäß Vollblut IH
Abnahmevorschrift Für blutgruppenserologische Untersuchungen ist eine nur für diesen Zweck bestimmte (Ausnahme pädiatrische Patienten) und geeignete Blutprobe erforderlich.
Für die serologische Diagnostik wird EDTA-Blut verwendet.
Nabelschnurblut muss als solches gekennzeichnet werden.
Bestimmte, dem Empfänger verabreichte Medikamente, insbesondere hochdosiertes i. v. Ig G, therapeutische Antikörper und hochdosierte Beta-Laktam Antibiotika, können die blutgruppenserologischen Untersuchungen beeinflussen und müssen mitgeteilt werden.
Vor Beginn der Therapie mit monoklonalen Antikörpern oder anderen biologischen Therapeutika, die die Bestimmung von Blutgruppeneigenschaften, die Antikörpersuche und -differenzierung, oder die serologische Verträglichkeitsprobe beeinflussen können, soll eine Bestimmung der AB0- und Rh-Merkmale und ggf. weiterer Blutgruppenmerkmale erfolgen, sowie eine Antikörpersuche und ggf. -differenzierung durchgeführt werden. Der betreffenden Person ist ein Notfallpass mit dem Befund auszustellen, der die Information enthält, wie bei einer Bluttransfusion, auch im Notfall, zu verfahren ist.
Ebenso sind auf dem Anforderungsschein vorangegangene allogene Stammzelltransplanta-tionen und Bluttransfusionen sowie Schwangerschaften zu vermerken.
Indikation Nachweis von Antikörpern und Komplementfaktoren, die sich in vivo an die Probanden-Erythrozyten gebunden haben (z. B. Autoantikörper, Antikörper der Mutter bei Morbus haemolyticus neonatorum, Alloantikörper gegen Erythrozyten bei Transfusionsreaktionen).
Klinische Hinweise Der direkte AHG-Test / direkte Coombstest (DCT/DAT) dient dem Nachweis von Antikörpern und Komplementfaktoren, die sich in vivo an die Probanden-Erythrozyten gebunden haben.
Indikation/klnisch relevant:
-Autoantikörper / V.a. AIHA
- Antikörper der Mutter bei Morbus haemolyticus neonatorum
- Alloantikörper gegen Erythrozyten bei Transfusionsreaktionen).
- DD-Abklärung bei Thrombozytopenie
Der direkte AHG-Test muss geeignet sein, sowohl C3d als auch Immunglobuline zu detektieren.
Bei positivem Ausfall sind weitere Untersuchungen zur Klärung vorzunehmen.

Häufig wird der DCT unspezifisch positiv, z.B. bei:
- benignen Wärmeautoantikörper ohne hämolytische Aktivität
- bei Modifikation der Erythrozytenmembran z.B. durch Medikamente (Cephalosporine) mit der Folge unspezifischer Globulinbeladung.
- bei unspezifischer Immunglobulinbeladung im Rahmen einer Hypergammaglobulinämie, Paraproteinämie
- bei in vitro Komplementaktivierung durch benigne Kälteautoantikörper, z.B. bei Nativ-Blut nach Abkühlen der Probe.

Sehr schwach-positiven Reaktionen könnten auch ohne klinische Relevanz sein, da bei hoch sensitiven Nachweismethoden, wie die verwendeten Gelkarten, sich die Normbereiche mit den Nachweisgrenzen überschneiden:
Normbereich (kleinste Mengen IgG und C3d sind immer auf den Erythrozyten vorhanden, sozusagen physiologisch):
- 5-100 Moleküle IgG/Erythrozyt
- 5-500 Moleküle C3d/Erythrozyt
Nachweisgrenze auf Gelkarten:
- 100-500 Moleküle IgG/Erythrozyt
- 400-1.100 Moleküle C3d/Erythrozyt
Relativ häufig wird bei der Gelzentrifugationsmethode die Eigenkontrolle positiv. Der zur Abklärung durchgeführte DCT zeigt dann meist IgG-Beladung der Patientenzellen. Klinische Bedeutung kommt diesen Befunden in der Regel nur zu, wenn der Patient Zeichen einer Hämolyse bzw. unklaren Anämie aufweist oder aufgrund der übrigen Untersuchungen der Verdacht besteht, dass erythrozytäre Allo- oder Autoantikörper bzw. Medikamenteninduzierte Antikörper vorliegen können.
Im direkten Coombstest nachgewiesene gebundene IgG-AK können mittels Säureelution von den Erythrozyten abgesprengt und auf ihre Spezifität hin untersucht werden.
Bemerkungen zur Analyse Polyspezifische Antihumanglobulin-Reagenzien (AHG) werden für den Routinenachweis von Alloantikörpern, Verträglichkeitstests
und den direkten Coombstest (DCT) verwendet.
Die wichtigste Funktion der AHG-Reagenzien besteht im Nachweis von IgG. Die Bedeutung des Antikomplement im AHG-Reagenz
ist fraglich, da nur durch ihre Komplementbindungsfähigkeit nachweisbare Antikörper ziemlich selten vorkommen. Jedoch ist die
Anti-C3d-Aktivität wichtig für den DAT bei der Untersuchung von autoimmun hämolytischen Anämien (AIHA). Ein positiver DAT
deutet generell darauf hin, dass die Erythrozyten in vivo mit Immunoglobulin und/oder Komplement beladen sind.
Das in der verwendeten Gelkarte enthaltene Anti-IgG ist nicht spezifisch für schwere Ketten (H-Ketten) und kann folglich auch
in der Lage sein, mit den beiden Typen der L-Ketten - Kappa (k) und Lambda (l) - der IgA- und IgM-Moleküle zu reagieren.
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letzte Änderung 14.12.2023 16:02