Kalium

Kürzel K
Material Serum
Probengefäß Serum-Monov.
Abnahmevorschrift Venöse Abnahme. Zu starke Stauung bei der Blutentnahme kann hämolysebedingt zu einer Freisetzung von K aus den Zellen führen.
Einheit mmol/l
Referenzbereich
Alterextrem erniedrigtextrem erhöhtReferenzbereich
≤ 1W2.56.53.2 - 5.5
1W - 1M2.56.53.4 - 6.0
1M - 6M2.56.53.5 - 5.6
6M - 1J2.56.53.5 - 6.1
1J - 18J2.56.53.3 - 4.6
18J - 120J2.56.53.5 - 5.1
Häufigkeit Notfallparameter
Nachforderung Nachforderungen sind bis zu 1 Woche nach Probeneingang möglich.
Verfahren ISE indirekt
Indikation Polyurie, Polydipsie, Niereninsuffizienz (akut und chronisch (Hyperkaliämie), Herzrhythmusstörungen, Hypertonie, endokrine Erkrankungen, Pathologischer Säure-Basen-Status (Hyperkaliämie bei Azidose, Hypokaliämie bei Alkalose), V. a. Dysfunktion der Nebenniere (Hyperkaliämie bei Aldosteron-Mangel), V.a. Hyperkaliämie bei Einnahme kaliumsparender Diuretik, etc., Chronische Corticosteroid-Therapie (Hypokaliämie durch Mineralo-Corticoid-Anteil), Chronische Einnahme von Diuretika oder Laxantien, Durchfall (Hypokaliämie).
Klinische Hinweise Kalium ist intrazellulär das mengenmäßig häufigste Kation (etwa 25 x höher als im Serum). Der Kaliumbestand des menschlichen Körpers findet sich zu circa 90 % im Intrazellulärraum. Das Konzentrationsgefälle zwischen intrazellulärem und extrazellulärem Raum wird durch eine membranständige ATP-ase (sog. Na-K-Pumpe) aufrecht erhalten, die gleichzeitig Kalium in die Zellen und Natrium aus den Zellen heraus transportiert. Kalium spielt eine wichtige Rolle bei vielen Zellfunktionen wie Wachstum, DNA- und Proteinsynthese, bei der Aktivität verschiedener Enzyme, der Kontrolle des Zellvolumens, der Säure-Base-Haushalt sowie bei der Aufrechterhaltung des elektrochemischen Potentials über die Zellmembran erregbarer (Nerv, Muskel) und nicht erregbarer Gewebe. Die extrazelluläre Kaliumkonzentration beträgt ca. 3,4 - 4,6 mmol/l. Störungen derselben können zu lebensbedrohlichen Situationen führen. Hypokaliämie, z. B. infolge verminderter Zufuhr, renaler oder enteraler Kaliumverluste oder extrazellulärer Alkalose kann zu einer vermehrten Automatie im ventrikulären Erregungsleitungssystem des Herzens mit erhöhter Arrhythmieneigung führen. Eine Hyperkaliämie, z. B. infolge vermehrter Zufuhr, Kaliumretention bei Niereninsuffizienz oder Verteilungsstörung bei extrazellulärer Azidose kann je nach Ausprägung zu Extrasystolie, Kammerflimmern, Bradykardie und Asystolie führen. Das vorgeschädigte Herz reagiert empfindlicher auf Schwankungen der Kaliumkonzentration reagiert als das gesunde. Kalium wird in der Niere glomerulär filtriert, im proximalen Tubulus zurück resorbiert und im distalen Tubulus aktiv sezerniert, wobei dieser Schritt je nach Bedarf hormonell reguliert wird. Aldosteron (aus der Nebennierenrinde) stimuliert die Ausscheidung von Kalium.

Die Kalium-Konzentration kann in-vivo durch zahlreiche Einflussfaktoren (Hypokaliämie infolge von Diarrhoe, Einnahme von Diuretika oder Laxantien, Hyperkaliämie infolge einer Niereninsuffizienz, bei Verbrennungen, Einnahme kaliumsparender Diuretika, metabolischer oder respiratorischer Azidose) verändert werden. Eine unsachgemäße Blutentnahme (z.B. zu schnelle Aspiration oder lange Stauung) oder ein unsachgemäßer Blutprobentransport (z.B. zu starkes Schütteln in einer Rohrpost) kann zu artifizieller Hämolyse führen und so eine extrazelluläre Hyperkaliämie vortäuschen.Die Proben sollten wegen einer möglichen Kalium-Freisetzung aus Erythrozyten (und Thrombozyten) so schnell wie möglich analysiert werden. Zu starke oder unsachgemäße Kühlung der Proben kann zu artifizieller Hämolyse führen. Im Serum ist die Kalium-Konzentration etwas höher als im Plasma, weil bei der Retraktion des Blutkuchens Kalium aus den Zellen mechanisch ausgepresst wird. Bei starker Hyperlipidämie und Hyperproteinämie (z.B. bei Myelom) ist eine falsch niedrige Kalium-Konzentration zu erwarten (Volumen-Verdrängungs-Effekt), da durch den Volumenanteil der Lipide bzw. Proteine das Volumen erhöht wird, auf das sich die Konzentrationsangabe des Kaliums bezieht.
Bemerkungen zur Analyse Externe Qualitätskontrolle:
Ringversuch Instand Gruppe 100, 4 x pro Jahr
Standort Zentrale, AKR, AKS
Akkreditiert Zentrale, AKR
n. Akkreditiert AKS
Literatur Herstellerangabe Fa. Roche
Labor und Diagnose 2020. L. Thomas, Hrsg.
letzte Änderung 31.03.2024 03:04