Ferritin

Kürzel FER
Material Serum
Probengefäß Serum-Monov.
Abnahmevorschrift Venöse Abnahme
Einheit ng/ml
Referenzbereich
GeschlechtAlterextrem erniedrigtextrem erhöhtReferenzbereich
unbekannt≤ 120J9500013 - 400
männlich≤ 120J9500030 - 400
weiblich≤ 120J9500013 - 150
Häufigkeit täglich
Nachforderung Nachforderungen sind bis zu 1 Woche nach Probeneingang möglich.
Verfahren ECLIA Sandwich
Indikation V. a. Eisenmangel bzw. Eisenüberladung / V.a. Hämochromatose, alkoholische Lebererkrankungen, Tumorerkrankungen, chronische Entzündungen, Thalassämie und Anämieabklärung. V.a. Eisenmangel, Überwachung von Risikogruppen (z.B. Blutspender, Schwangere, Dialysepatienten).
Klinische Hinweise Ferritin ist das Eisenspeicherprotein des Organismus, welches sich prinzipiell im Zytoplasma jeder Zelle befindet und in welches das Eisen als dreiwertiges Ion reversibel eingelagert wird. Das im Ferritin gebundene Eisen ist für die Zelle nicht toxisch.
Als Hämosiderin bezeichnet man eine unlösliche Aggregationsform von Ferritin, die bei einer Eisenüberladung entsteht. Primäre Eisen-Speicherorgane im Organismus sind Leber, Milz, Darmschleimhaut und Knochenmark, die speziellen Speicherzellen sind primär Makrophagen des RES.
Das in der Zirkulation nachweisbare Ferritin besitzt einen sehr geringen Eisengehalt. Die Ferritin-Konzentration im Serum zeigt eine hohe Korrelation zum Gesamtspeichereisen des Körpers und ist daher diagnostisch einsetzbar.

Bei Hämochromatose, alkoholischen Lebererkrankungen, Tumorerkrankungen, chronischen Entzündungen und Thalassämien findet sich ein erhöhtes Serum-Ferritin. In diesen Situationen eignet sich Ferritin nicht als brauchbarer Indikator der Speichereisenreserve.

Bei einem Eisenmangel ist das Ferritin im Serum bereits bei einem latenten Mangel erniedrigt. Der Ferritin-Spiegel ist ferner ein Marker für die Überwachung einer Eisensubstitution, bei Hämodialysepatienten und Blutspendern. Vor Beginn einer Erythropoetin-Therapie wird das Speichereisen über die Ferritin-Konzentration kontrolliert.
Bei der Diagnostik muss berücksichtigt werden, dass Ferritin ein Akute Phase-Protein ist und daher eindeutige diagnostische Aussagen für den Eisenstoffwechsel nur bei einer CRP-Konzentration im Referenzbereich möglich sind. Bei akuten und chronischen Infekten sowie bei Autoimmunerkrankungen wird ein im Vergleich zum Speichereisen zu hohes Serum-Ferritin bestimmt. Dies gilt ebenso bei Leukämien und Lymphomen durch Eisenspeicherung in den Leukozyten sowie in Folge einer Freisetzung bei Erkrankungen mit Leberparenchymschädigungen (Hepatitis, toxische Leberschädigung, u.a.).
Während der Schwangerschaft sinkt die Ferritin-Konzentration im Blut physiologischerweise ab.
Eine seltene Form der Hyperferritinämie ist das Hyperferritinämie-Katarakt-Syndrom. Hier ist das Ferritin in jungen Jahren ohne weitere Störung des Eisenhaushaltes stark erhöht und muss gegenüber der Hämochromatose abgegrenzt werden.
Bemerkungen zur Analyse Externe Qualitätskontrolle:
Ringversuch Instand Gruppe 241, 4 x pro Jahr
Ringversuch RfB Gruppen HM und HP, 4 x pro Jahr

Standort Zentrale, AKR, AKS
Akkreditiert Zentrale, AKR
n. Akkreditiert AKS
Literatur Herstellerangabe Roche Diagnostics
letzte Änderung 31.03.2024 03:03