Elektrophorese

Kürzel ELPHO
Material Serum
Probengefäß Serum-Monov.
Abnahmevorschrift Venöse Abnahme, Serum.
Häufigkeit Mo - Fr (Routinezeit)
Nachforderung Nachforderungen sind bis zu 3 Tage nach Probeneingang möglich.
Verfahren Kapillarelektrophorese
Indikation Screening Untersuchung bei V.a. Dysproteinämien
Klinische Hinweise Bei der Kapillarzonenelektrophorese (CZE) werden die Proteine in einer unbeschichteten Quarzglaskapillare durch einen starken elektroosmotischen Fluss aufgetrennt. Die CZE liefert dadurch ein wesentlich genaueres Elektropherogramm als die klassische Zellulose-Acetatfolien-Elektrophorese. Insbesondere die in der ß-Globulin-Fraktion wandernden Proteine Hämopexin und Transferrin sowie das Komplement sind als physiologischer Gradient erkennbar. Trotz der höheren Auflösung des CZE-Elektropherogramms werden weiterhin die fünf Proteinfraktionen (Albumin-, α1-, alpha2-, beta- bzw. beta1- und beta2- sowie gamma-Globulin-Fraktion) quantifiziert.

Sollte in der Serumeiweiß-Elektrophorese ein Extragradient detektiert werden, sollte insbesondere bei Erstbefund eine Immunfixation zur weiteren Differenzierung angeschlossen werden.
Bei Vorliegen eines eindeutigen Extragradienten in der Serum-Elektrophorese wird dieser Extragradient in g/l quantifiziert und auch graphisch auf dem Elektrophorese-Befund dargestellt. Die Quantifizierung dient insbesondere der Diagnostik und Verlaufskontrolle von Patienten mit einem multiplen Myelom entsprechend den Leitlinienempfehlungen der Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie (DGHO).
Die Quantifizierung erfolgt über die Basisline inklusive des eventuell darin befindlichen polyklonalen Anteils und nicht mittels der "Valley-to-Valley-Methode". Damit folgen wird den Empfehlungen der German Speaking Myeloma Multicenter Group (GMMG).
Sollten in seltenen Fällen zwei oder mehr Extragradienten in der Serum-Elektrophorese vorhanden sein, werden diese ebenfalls quantifiziert und berichtet. Dabei wird der Extragradient mit dem höchsten Anteil als "Extragradient" berichtet und die übrigen Extragradienten in abnehmender Konzentration als "Extragradient 2" und "Extragradient 3".
Die Quantifizierung erfolgt nur bei eindeutigen spitzwinkligen Extragradienten.

WICHTIGER HINWEIS:
Bei Patienten, die mit monoklonalen Antikörpern behandelt werden, kann es zu "falsch-positiven" Ergebnissen in der Serum-Eiweiß-Elektrophorese und der Immunfixation kommen. Daratumumab (Darzalex®)) beispielsweise ist ein monoklonaler IgG1-Kappa Antikörper gegen CD38, der sowohl durch die Serum-Elektrophorese als auch in der Immunfixation zur Darstellung kommen kann und die korrekte Bewertung dieser Untersuchungen stören kann.
Bei der Anforderung einer Serum-Elektrophorese und/oder Immufixation sowie bei immunhämatologischen Untersuchungen ist die Therapie mit Daratumumab bis zu 6 Monate nach Therapieende anzugeben.
Bemerkungen zur Analyse Externe Qualitätskontrolle:
Ringversuch Instand Gruppe 102, 2 x pro Jahr
Standort Zentrale
Akkreditiert Zentrale
letzte Änderung 31.03.2024 03:03