Alkalische Phospatase

Kürzel AP
Material Serum
Probengefäß Serum-Monov.
Abnahmevorschrift Venöse Abnahme, Serum.
Einheit U/l
Referenzbereich
GeschlechtAlterReferenzbereich
unbekannt≤ 1T< 250
männlich≤ 1T< 250
weiblich≤ 1T< 250
unbekannt≤ 5T< 231
männlich≤ 5T< 231
weiblich≤ 5T< 231
unbekannt≤ 6M< 449
männlich≤ 6M< 449
weiblich≤ 6M< 449
unbekannt≤ 1J< 462
männlich≤ 1J< 462
weiblich≤ 1J< 462
unbekannt≤ 3J< 281
männlich≤ 3J< 281
weiblich≤ 3J< 281
unbekannt≤ 6J< 269
männlich≤ 6J< 269
weiblich≤ 6J< 269
unbekannt≤ 12J< 300
männlich≤ 12J< 300
weiblich≤ 12J< 300
unbekannt≤ 17J< 187
männlich≤ 17J< 390
weiblich≤ 17J< 187
unbekannt≤ 120J35 - 130
männlich≤ 120J40 - 130
weiblich≤ 120J35 - 105
Häufigkeit Notfallparameter
Nachforderung Nachforderungen sind bis zu 1 Woche nach Probeneingang möglich.
Verfahren Farbtest
Indikation V.a. Osteoporose, Knochentumore, Cholestase, Entzündung der Gallengänge, Hepatitis
Klinische Hinweise Bei der Präanalytik bitte beachten:
Die Bestimmung erfolgt aus Serum, da komplexierende Substanzen wie Citrat, EDTA, Oxalat zweiwertige Kationen wie Zink und Magnesium binden, die wichtige Kofaktoren für die AP-Aktivität sind. In solchen antikoagulierten Plasmaproben werden falsch niedrige AP-Aktivitäten gemessen.
Das ist auch der Fall in Proben, die nach der Verabreichung von Bluttransfusionen entnommen wurden, da das in den Blutprodukten enthaltene Citrat zu einer Verminderung der Enzymaktivität führt.
Eine 12 h-Nahrungskarenz vor der Blutentnahme ist erforderlich, da 2 - 4 h nach Nahrungsaufnahme durch einen Einstrom von Dünndarm-AP in die Zirkulation eine Erhöhung der Gesamt-AP von im Mittel 30 U/l auftreten kann. Die Aktivität der Dünndarm-AP ist nach fettreichen Mahlzeiten besonders erhöht.
Die alkalische Phosphatase ist ein Zellmembran-gebundenes Glykoprotein, das in allen Geweben exprimiert wird. Vier genetische Varianten / Isoenzyme der AP sind identifiziert, die von unterschiedlichen Genloci kodiert werden: Dünndarm-Isoenzym, Plazenta-Isoenzym, Keimzell- Isoenzym und Gewebe-unspezifisches Isoenzym. Aufgrund posttranslationaler Modifikation entstehen aus diesem Isoenzym die Isoformen Leber-AP, Knochen-AP, und Nieren-AP. Die Leber- und Knoschen-AP machen beim Gesunden über 90 % der Gesamt-AP im Serum aus.
Die häufigste klinische Fragestellung ist die Differenzierung der Isoformen Leber-AP und Knochen-AP bei erhöhter Gesamt-AP. Eine erhöhte Leber-AP findet man bei Cholestase im Rahmen hepato-biliärer Erkrankungen, z. B. Verschlussikterus, biliäre Zirrhose, Cholangitis, akute und chronische virale Hepatitis, Medikamenten-bedingte und alkoholische Hepatitis, primäre Lebertumoren und Lebermetastasen.
Zu erhöhter Knochen-AP kommt es bei Skeletterkrankungen wie M. Paget, Rachitis, Osteomalazie, Vitamin-D-Mangel-bedingten Knochenerkrankungen, renal-bedingten Osteopathien, primären Knochentumoren, Knochenmetastasen, multiplem Myelom, Hyperparathyreoidismus, Akromegalie, Hyperthyreose, ektope Ossifikation, Sarkoidose, Knochentuberkulose.
Bei erniedrigter Alkalischer Phosphatase, besonders in Verbindung mit erhöhter Phosphatkonzentration, muss an eine Hypophosphatasie (Rathbun-Syndrom, Phosphatasemangelrachitis, Phosphoethanolaminurie) gedacht werden.
Bemerkungen zur Analyse Externe Qualitätskontrolle:
Ringversuch Instand Gruppe 100, 4 x pro Jahr
Standort Zentrale, AKR, AKS
Akkreditiert Zentrale, AKR
n. Akkreditiert AKS
Literatur Herstellerangabe Fa. Roche
letzte Änderung 31.03.2024 03:02