Antithrombin

Kürzel AT3-T
Material Citrat
Probengefäß Citrat-Monov.
Abnahmevorschrift Venöse Abnahme, Citrat-Röhrchen unbedingt bis zur Markierung füllen. S. auch Präanalytik-Handbuch.
Einheit %
Referenzbereich extrem erniedrigt: 30
77 - 114
Nachforderung Nachforderungen sind bis zu 4 Stunden nach Probeneingang möglich.
Indikation Thromboembolie, Verbrauchskoagulopathie, V.a. Antithrombin-Mangel, Verlaufskontrolle bei Substitution, Heparinresistenz
Klinische Hinweise Antithrombin wird in der Leber synthetisiert und hemmt v.a. die Thrombin-Aktivität, aber auch Faktor Xa.
Die durch Antithrombin vermittelte Inaktivierung läuft unter physiologischen Bedingungen sehr langsam ab übder eine Komplex-Bildung zwischen AT und Thrombin (Thrombin-Antithrombin-Komplex / TAT), bzw. Faktor Xa.
Heparin wirkt als Co-Faktor von Antithrombin und beschleunigt die Komplexbildung etwa um den Faktor 1.000. Fehlt Antithrombin, hat auch Heparin keinen therapeutischen Effekt im Sinne einer Gerinnungshemmung.
Der angeborene Antithrombin-Mangel wurde erstmals beschrieben in den 60er Jahren. Patienten mit Antithrombin-Konzentrationen < 50% erleiden häufig thromboembolische Komplikationen.
Ein angeborener Mangel an Antithrombin ist sehr selten. Sehr viele häufiger ist ein erworbener Inhibitoren-Mangel durch verschiedene Gerundkrankheiten oder unter Therapie mit Medikamenten. Sowohl der kongenitale als auch der erworbene Inhibitorenmangel führen zu einer erhöhten Thromboseneigung.
Die Anwesenheit von Rheumafaktor kann zu fälschlich erhöhte Antithrombin-Konzentrationen führen.
Die Antithrombin-Konzentration/Aktivität ist altersabhängig. Während der Schwangerschaft und unter der Einnahme oraler Kontrazeptiva ist die Antithrombin-Konzentration verringert.

Typische Ursachen eines erworbenen Antithrombin-Mangels:
-    akute Thrombose/Embolie
-    Heparin-Therapie
-    verminderte Lebersynthese
-    Sepsis, disseminierte intravasale Gerinnung
-    große Operation, Trauma
-    starke Blutungen (Verlustkoagulopathie)
-    Präeklampsie
-    Therapie mit Asparaginase
-    nephrotisches Syndrom
-    exsudative Enteropathie
Bemerkungen zur Analyse Externe Qualitätskontrolle:
Ringversuch Instand Gruppe 225, 4 x pro Jahr
Ringversuch RfB Gruppe GR, 4 x pro Jahr
Standort Zentrale, AKR, AKS
Akkreditiert Zentrale, AKR
n. Akkreditiert AKS
Literatur Basiswissen Gerinnungslabor. Luxembourg B, Krause M, Lindhoff-Last E. Deutsches Ärzteblatt CME Kompakt 2009; 1[1]
letzte Änderung 31.10.2023 16:02