Löslicher Transferrinrezeptor

Kürzel sTFR
Material Serum
Probengefäß Serum-Monov.
Abnahmevorschrift Venöse Abnahme.
Einheit mg/l
Referenzbereich
GeschlechtAlterReferenzbereich
unbekannt≤ 120J1.9 - 5.0
männlich≤ 120J2.3 - 5.0
weiblich≤ 120J1.9 - 5.0
Häufigkeit täglich
Nachforderung Nachforderungen sind bis zu 3 Tage nach Probeneingang möglich.
Verfahren Part. verst. Immunturbidimetrie
Indikation Kontrolle einer Eisen-Substitutionstherapie, V.a. Funktions-Eisenmangel, Eisenüberladung.
Klinische Hinweise Herkömmliche Parameter zur Untersuchung des Eisenstatus wie Transferrin oder Ferritin sind bei inflammatorischen Zuständen und der Anämie chronischer Erkrankungen im Zuge einer Akutphasen-Antwort zum Teil so stark beeinflusst, dass eine klinische Zuordnung der Ergebnisse erschwert ist. Zwar weisen niedrige Ferritinwerte eindeutig auf einen Eisenmangel hin, normale oder erhöhte Werte lassen hierüber jedoch keine eindeutige Aussage zu.

Über die Expression des Transferrinrezeptors wird die Eisenaufnahme in die Körperzellen reguliert. 80-95 % der Transferrinrezeptormoleküle kommen auf blutbildenden Zellen vor. Durch Proteolyse entsteht die lösliche Form des Transferrinrezeptors (sTfR). Die sTfR-Serumkonzentration reflektiert den Eisenbedarf der Zellen und ist ein Marker für den funktionellen Eisenmangel. Im Gegensatz zum Ferritin bleibt der sTFR bei chronisch entzündlichen Erkrankungen normal.

Die sTfR Konzentration ist abhängig von der Aktivität der Erythropoese und dem Eisenstatus, also auch bei Hämolyse und gesteigerter Erythropoese erhöht. DD zwischen Anämie chronischer Erkrankungen (ACD) und Eisenmangel-Anämie (IDA):
Bei Eisenverwertungsstörung im Rahmen ACD zeigen sich meist normale Werte; ein Anstieg des sTfR bei ACD weist auf einen zusätzlichen Eisenmangel hin.

Der Quotient aus dem sTfR-Wert und dem Logarithmus des Ferritinwertes (sTfR/log Ferritin), auch als Ferritinindex bezeichnet, hat sich mittlerweile als ein brauchbarer Indikator der Eisenversorgung der Erythropoese erwiesen. Er korreliert gut mit dem Goldstandard zur Messung der Speichereisenreserve, der Berliner-Blau-Färbung von Knochenmarkgewebe.

Verbindet man den Ferritinindex als Marker der Eisenversorgung und den Hämoglobingehalt der Retikulozyten als Indikator des Eisenbedarfs der Erythropoese in einem diagnostischen Diagramm miteinander (Thomas-Plot) , ist es möglich, verschiedene Zustände des Eisenstoffwechsels zu definieren, und zwar für Patienten mit und ohne inflammatorische Reaktion (Entscheidungswert CRP: 5 mg/l).
Bemerkungen zur Analyse Externe Qualitätskontrolle:
Ringversuch Instand Gruppe 241, 4 x pro Jahr
Standort Zentrale, AKR
Akkreditiert Zentrale, AKR
Literatur Thomas C, Thomas L: Biochemical and hematologic indices in the diagnosis of functional iron deficiency, Clin Chem 2002; 48:1066-76.
Thomas, L. et al. Neue Parameter zur Diagnostik von Eisenmangelzuständen. Dtsch Ärztebl 2005; 102:A 580-586 [Heft 9]
letzte Änderung 28.03.2024 03:02