IGF-1 / Somatomedin C

Kürzel IGF1
Material Serum
Probengefäß Serum-Monov.
Abnahmevorschrift Die Abnahme erfolgt morgens nüchtern. Hämolyse vermeiden.
Einheit ng/ml
Referenzbereich
GeschlechtAlterReferenzbereich
männlich≤ 1J11 - 100
weiblich≤ 1J8 - 131
männlich≤ 2J12 - 120
weiblich≤ 2J9 - 146
männlich≤ 3J13 - 143
weiblich≤ 3J11 - 165
männlich≤ 4J14 - 169
weiblich≤ 4J13 -187
männlich≤ 5J15 - 200
weiblich≤ 5J15 - 216
männlich≤ 6J16 - 233
weiblich≤ 6J19 - 251
männlich≤ 7J17 - 269
weiblich≤ 7J24 - 293
männlich≤ 8J18 - 307
weiblich≤ 8J30 - 342
männlich≤ 9J20 - 347
weiblich≤ 9J39 - 396
männlich≤ 10J23 - 386
weiblich≤ 10J49 - 451
männlich≤ 11J29 - 424
weiblich≤ 11J62 - 504
männlich≤ 12J37 - 459
weiblich≤ 12J76 - 549
männlich≤ 13J49 - 487
weiblich≤ 13J90 - 581
männlich≤ 14J64 - 508
weiblich≤ 14J104 - 596
männlich≤ 15J83 - 519
weiblich≤ 15J115 - 591
männlich≤ 16J102 - 520
weiblich≤ 16J121 - 564
männlich≤ 17J119 - 511
weiblich≤ 17J122 - 524
männlich≤ 18J131 - 490
weiblich≤ 18J120 - 479
männlich≤ 19J137 - 461
weiblich≤ 19J117 - 436
männlich≤ 20J137 - 428
weiblich≤ 20J113 - 399
männlich≤ 21J133 - 395
weiblich≤ 21J109 - 372
männlich≤ 22J127 - 364
weiblich≤ 22J107 - 351
männlich≤ 23J120 - 338
weiblich≤ 23J105 - 337
männlich≤ 24J112 - 316
weiblich≤ 24J103 - 326
männlich≤ 25J105 - 298
weiblich≤ 25J102 - 317
männlich≤ 26J99 - 283
weiblich≤ 26J100 - 311
männlich≤ 27J94 - 271
weiblich≤ 27J98 - 305
männlich≤ 28J90 - 262
weiblich≤ 28J96 - 301
männlich≤ 29J87 - 255
weiblich≤ 29J93 - 297
männlich≤ 30J84 - 250
weiblich≤ 30J91 - 293
männlich≤ 31J83 - 246
weiblich≤ 31J89 - 290
männlich≤ 32J82 - 244
weiblich≤ 32J87 - 286
männlich≤ 33J82 - 243
weiblich≤ 33J85 - 283
männlich≤ 34J82 - 242
weiblich≤ 34J83 - 280
männlich≤ 35J82 - 242
weiblich≤ 35J82 - 279
männlich≤ 36J83 - 241
weiblich≤ 36J81 - 278
männlich≤ 37J83 - 240
weiblich≤ 37J80 - 277
männlich≤ 38J83 - 239
weiblich≤ 38J80 - 277
männlich≤ 39J83 - 238
weiblich≤ 39J79 - 276
männlich≤ 40J83 - 238
weiblich≤ 40J78 - 274
männlich≤ 41J82 - 237
weiblich≤ 41J76 - 271
männlich≤ 42J81 - 236
weiblich≤ 42J75 - 267
männlich≤ 43J80 - 235
weiblich≤ 43J73 - 263
männlich≤ 44J78 - 233
weiblich≤ 44J71 - 258
männlich≤ 45J76 - 230
weiblich≤ 45J69 - 253
männlich≤ 46J74 - 227
weiblich≤ 46J66 - 249
männlich≤ 47J72 - 225
weiblich≤ 47J64 - 246
männlich≤ 48J71 - 224
weiblich≤ 48J62 - 243
männlich≤ 49J69 - 224
weiblich≤ 49J60 - 240
männlich≤ 50J68 - 225
weiblich≤ 50J59 - 238
männlich≤ 51J67 - 225
weiblich≤ 51J57 - 236
männlich≤ 52J66 - 225
weiblich≤ 52J55 - 235
männlich≤ 53J65 - 222
weiblich≤ 53J53 - 234
männlich≤ 54J64 - 218
weiblich≤ 54J52 - 233
männlich≤ 55J62 - 214
weiblich≤ 55J51 - 233
männlich≤ 56J61 - 210
weiblich≤ 56J49 - 234
männlich≤ 57J59 - 206
weiblich≤ 57J48 - 235
männlich≤ 58J58 - 204
weiblich≤ 58J47 - 236
männlich≤ 59J56 - 203
weiblich≤ 59J46 - 238
männlich≤ 60J55 - 203
weiblich≤ 60J44 - 240
männlich≤ 61J53 - 206
weiblich≤ 61J43 - 241
männlich≤ 62J51 - 209
weiblich≤ 62J41 - 243
männlich≤ 63J49 - 214
weiblich≤ 63J40 - 244
männlich≤ 64J46 - 219
weiblich≤ 64J38 - 244
männlich≤ 65J43 - 225
weiblich≤ 65J36 - 244
männlich≤ 66J40 - 231
weiblich≤ 66J34 - 241
männlich≤ 67J37 - 236
weiblich≤ 67J32 - 238
männlich≤ 68J34 - 240
weiblich≤ 68J30 - 235
männlich≤ 69J31 - 243
weiblich≤ 69J28 - 231
männlich≤ 70J29 - 245
weiblich≤ 70J27 - 228
männlich≤ 71J27 - 246
weiblich≤ 71J26 - 226
männlich≤ 72J26 - 245
weiblich≤ 72J24 - 224
männlich≤ 73J25 - 242
weiblich≤ 73J24 - 222
männlich≤ 74J24 - 236
weiblich≤ 74J23 - 221
männlich≤ 75J23 - 229
weiblich≤ 75J22 - 220
unbekannt≤ 76J22 - 221
weiblich≤ 76J21 - 218
männlich≤ 77J22 - 212
weiblich≤ 77J20 - 216
männlich≤ 78J21 - 204
weiblich≤ 78J20 - 214
männlich≤ 79J20 - 196
weiblich≤ 79J19 - 210
männlich≤ 80J19 - 189
weiblich≤ 80J18 - 206
männlich≤ 81J18 - 184
weiblich≤ 81J18 - 200
männlich≤ 82J17 - 180
weiblich≤ 82J18 - 193
männlich≤ 83J16 - 177
weiblich≤ 83J17 - 186
männlich≤ 84J16 - 176
weiblich≤ 84J17 - 179
männlich≤ 85J16 - 176
weiblich≤ 85J17 - 173
männlich≤ 120J15 - 177
weiblich≤ 120J17 - 167
Häufigkeit Do (Routinezeit)
Nachforderung Nachforderungen sind bis zu 6 Stunden nach Probeneingang möglich.
Verfahren Chemilumineszenz
Indikation V.a. Störungen des Wachstums, V.a. Akromegalie, Gigantismus, Groβ- oder Minderwuchs; V.a. Störung der somatotropen Hypothalamus-Hypophysen-Achse.
Therapiekontrolle unter Gabe von rekombinanten GH-Analoga und Somatostatin-Analoga (Octreotid)
Klinische Hinweise Insulinähnlicher Wachstumsfaktor-1 oder Insulin-like growth factor (IGF-1, auch als Somatomedin-C oder Sm-C bezeichnet) ist ein einkettiges Polypeptid mit 70 Aminosäuren, das vor allem in der Leber synthetisiert wird.
Growth Hormone/Somatotorpes Hormon (GH/STH) induziert in der Leber die Synthese von IGF-1, von IGF-3-Bindungsprotein (IGFBP-3) und dessen Acid-labile subunit (ALS). IGF-1 ist an beide Proteine gebunden. Sie verhindern den Abbau von IGF-1 und verlängern dessen Halbwertszeit von wenigen Minuten auf Stunden. Ca. 95% des IGF-1 liegt an IGFBP-3 gebunden vor. Weniger als 1 % des IGF-1 zirkulieren frei.

Obwohl der im Blut zirkulierende IGF-I hauptsächlich in der Leber gebildet wird, die reich an GH-Rezeptoren ist, produzieren auch viele andere Gewebe IGF-I und sind für dessen trophische Wirkung empfänglich. IGF-1 und Insulin besitzen eine ähnliche 3-dimensionale Struktur.
IGF-1 vermittelt integral die metabolische Wirkung von GH. Wird IGF-1 von peripheren Geweben gebildet, wird es von diversen Hormonen und Wachstumsfaktoren kontrolliert. In den Chondrozyten steht es unter Kontrolle von GH und in den Osteoblasten unter der Kontrolle von Parathormon.

IGF-1 gehört zu einer Klasse von Peptiden, deren Bildung vorwiegend durch humanes Wachstumshormon (growth hormone, GH) gesteigert und infolge Mangelernährung gehemmt wird. Beim Menschen wurden 2 Peptide nachgewiesen: IGF-1 und IGF-2. Ein Großteil der GH-abhängigen, wachstumsfördernden Aktivität im Serum ist auf IGF-1 zurückzuführen. Zu den anabolischen und wachstumsfördernden Wirkungen, die durch insulinähnliche Wachstumsfaktoren vermittelt werden, gehören auch die Zellproliferation und Proteinsynthese.
Fast jede Zelle im menschlichen Körper wird durch IGF-1 beeinflusst, vor allem aber Zellen in Muskeln, Knochen, Leber, Nieren, Nerven, Haut und Lungen. Außer der insulinähnlichen Wirkung kann IGF-1 auch das Zellwachstum und die Zellentwicklung, vor allem bei Nervenzellen, ebenso wie die zelluläre DNA-Synthese regulieren. IGF-1 wird lebenslänglich gebildet. Die IGF-1-Produktion ist während des Wachstumsschubs in der Pubertät am größten. Bei Säuglingen und im hohen Alter sind die Spiegel am niedrigsten.
IGF-1 scheint während des ganzen Lebens einen Einfluss auf die Neuronenstruktur und -funktion zu haben. Experimentelle Studien haben gezeigt, dass es eine Rolle bei der Erhaltung der Funktion von Nervenzellen spielt und das Nervenzellenwachstum fördert. Aufgrund dieser Eigenschaften wird rekombinanter humaner IGF-1 in klinischen Studien zur Behandlung der amyotrophischen Lateralsklerose (ALS) eingesetzt.
Seit kurzem findet man rekombinanten humanen IGF-1 ebenso wie rekombinantes humanes Wachstumshormon und verschiedene so genannte Wachstumshormon-Sekretagoga oder -Freisetzer auch im Marktangebot für Nahrungsergänzungsmittel.
IGF-1 hat soll als Nahrungsergänzungsmittel vermeintlich anabolische und lipolytische Wirkungen haben, ohne dass die genaue Wirkungsweise bekannt ist.
Im Blut sind insulinähnliche Wachstumsfaktoren an Trägerproteine gebunden. Diese Bindungsproteine sind zweifellos für die relativ hohe und konstante Konzentration von IGF-1 im Blut verantwortlich. Aufgrund der relativ großen Stabilität des IGF-1-Blutspiegels ist die IGF-Bestimmung ein verlässlicher Indikator für die GH-Produktion, wohingegen die GH-Spiegel erheblichen Schwankungen unterliegen und oftmals ein Stimulationstest zur Interpretation erforderlich ist.

Da die Blutspiegel über den Tag hinweg nicht stark schwanken, kann die Bestimmung von IGF-1 als Screeningtest für einen Wachstumshormonmangel und -überschuss eingesetzt werden.

Die messbare IGF-1-Konzentration im Blut liegt zwischen 10 und 1000 ng/ml. Die Referenzbereiche sind alters- und geschlechtsabhängig.

Niedrige Spiegel:
IGF-1-Werte sind bei Kindern mit GH-Mangel (hypophysärer Minderwuchs) durchgehend erniedrigt und steigen nach Injektion von GH an.
Im Allgemeinen ist eine normale Konzentration bei einem kleinwüchsigen Kind ein deutlicher Hinweis gegen das Vorliegen eines GH-Mangels, vor allem bei 5- bis 6-jährigen Patienten, da zu diesem Zeitpunkt abnormal niedrige Werte von Normalwerten unterschieden werden können.
Bei Kindern mit Kraniopharyngiom und GH-Mangel können die Serumspiegel erniedrigt sein.
Auch bei Mangelernährung, Malabsorption oder chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ II, Hypothyreose, Leberzirrhose oder chronischen Nierenerkrankungen kann IGF-1 vermindert sein.

Normale Serumwerte weisen zwar darauf hin, dass kein GH-Mangel vorliegt, andererseits bedeutet ein erniedrigter Wert bei einem wachstumsgestörten Kind nicht unbedingt, dass ein hypophysärer Minderwuchs vorliegt.

Erhöhte Spiegel:
Die Serumkonzentration von IGF-1 ist aufgrund des Überschusses an hypophysärem GH bei Patienten mit Akromegalie und bei Kindern mit Gigantismus konstant und prognostizierbar erhöht.
Bei der Bewertung von erhöhten IGF-1-Serumwerten in der Pubertät ist allerdings Vorsicht angezeigt, da die Spiegel zu diesem Zeitpunkt abnormal und bis um das 4- bis 5-fache der Erwachsenenkonzentration erhöht sein können.
Auch in der Schwangerschaft sind die Serumspiegel erhöht.
Bei seltenen Erkrankungen, die durch fehlende Bildung von IGF-1 oder fehlendes Ansprechen auf IGF-1 gekennzeichnet sind, liegt eine Wachstumsstörung vor, die als Laron-Zwergwuchs bezeichnet wird und nicht gut auf eine Behandlung mit Wachstumshormonen anspricht.
Bemerkungen zur Analyse Externe Qualitätskontrolle:
Ringversuch RfB Gruppe HP, 4 x pro Jahr
Standort ZENT
Literatur Herrmann B, Mann K, Janssen O. Diagnosis of growth hormone deficiency and excess (acromegaly). J Lab Med 2004; 28: 127-34.
Georg Brabant, Alexander von zur Mühlen, Christian Wüster, Michael B. Rankec, Jürgen Kratzsch, Wieland Kiess, Jean-Marie Ketelslegers, Lars Wilhelmsen, Lena Hulthén, Bernhard Saller, Anders Mattsson, Jürgen Wilde, Rudolf Schemer, Peter Kanni. Serum Insulin-Like Growth Factor I Reference Values for an Automated Chemiluminescence Immunoassay System: Results from a Multicenter Study. Hormone Res 2003; 60:53-60.
Tietz Clinical Guide to Laboratory Tests. Fourth Edition 2006.
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Herstellerangaben DiaSorin LIAISON IGF-I
S2e-Leitlinie Diagnostik des Wachstumshormonmangels im Kindes- und Jugendalter; https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/174-002
Labor & Diagnose 2020. Lothar Thomas, Prof. Dr. med. Hrsg.; https://labor-und-diagnose-2020.de/
letzte Änderung 31.10.2023 14:02