Immunfixation

Kürzel IFE
Material Serum
Probengefäß Serum-Monov.
Abnahmevorschrift Venöse Abnahme. Für diese Untersuchung muss Serum verwendet werden, da bei der Verwendung von Plasma durch das enthaltene Fibrinogen ein Extragradient sichtbar wird, der u.U. als monoklonale Gammopathie fehlinterpretiert werden kann.
Referenzbereich negativ
Häufigkeit Mo - Fr (Routinezeit)
Nachforderung Nachforderungen sind bis zu 3 Tage nach Probeneingang möglich.
Verfahren Elektrophorese/Immundetektion
Indikation Diagnose und Verlaufsbeurteilung monoklonaler/oligoklonaler Gammopathien
Folgeuntersuchung bei asymmetrischem Kurvenverlauf in der Eiweißelektrophorese
Klinische Hinweise Die Immunfixationselektrophorese ist ein qualitatives Verfahren zur Erkennung und Klassifizierung monoklonaler oder oligoklonaler Immunglobuline sowie freier monoklonaler Leichtketten. Mit der Immunfixationselektrophorese können monoklonale Immunglobuline in der Regel empfindlicher nachgewiesen werden als mit der Serumproteinelektrophorese. Eine polyklonale - elektrophoretisch breitbasig erscheinende - Gammaglobulinvermehrung findet sich unter anderem bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen, Lebererkrankungen und Autoimmunprozessen.
Eine exzessive Vermehrung antigenetisch, strukturell und funktionell einheitlicher Immunglobuline und/oder deren Fragmente, die als monoklonale Immunglobuline bezeichnet werden, findet man beispielsweise beim Multiplen Myelom, bei M. Waldenström oder anderen lymphoproliferativen Erkrankungen. Die monoklonalen Immunglobuline zeigen denselben strukturellen Aufbau wie die normalen Immunglobuline. Sie werden entsprechend ihrer Zuordnung zu einer der physiologischen Immunglobulinklassen in IgG-, IgA-, IgM-, IgD-, IgE-Klassen und Leichtkettentypen Kappa oder Lambda eingeteilt. Monoklonale Immunglobuline stellen sich in der Immunfixationselektrophorese als dichte schmale Präzipitate dar.

WICHTIGE HINWEISE:

Aktuell wird die Immunfixation mit Antiseren gegen IgG, IgA und IgM, sowie die Leichtketten Kappa und Lambda durchgeführt. Die selten vorkommenden monoklonalen Gammopathien vom Typ IgE und IgD werden damit nicht detektiert. Bei klinischen Verdacht benötigt das Labor die entsprechende Information durch den Einsender, um diese Diagnostik noch extern weiterzuleiten.

Bei Patienten, die mit monoklonalen Antikörpern behandelt werden, kann es zu "falsch-positiven" Ergebnissen in der Serum-Eiweiβ-Elektrophorese und der Immunfixation kommen. Daratumumab (Darzalex®)) beispielsweise ist ein monoklonaler IgG1-Kappa Antikörper gegen CD38, der sowohl durch die Serum-Elektrophorese als auch in der Immunfixation zur Darstellung kommen kann und die korrekte Bewertung dieser Untersuchungen stören kann.
Bei der Anforderung einer Serum-Elektrophorese und/oder Immufixation sowie bei immunhämatologischen Untersuchungen ist die Therapie mit Daratumumab bis zu 6 Monate nach Therapieende anzugeben.
Bemerkungen zur Analyse Externe Qualitätskontrolle:
Ringversuch Instand Gruppe 243, 4 x pro Jahr
Standort Zentrale
Akkreditiert Zentrale
Literatur Labor und Diagnose, Version 20.10.2023, Hrsg. Lothar Thomas, Prof. Dr. med.; Kapitel 22.3.3 Immunfixations-Elektrophorese
https://www.labor-und-diagnose.de/k22.html#_idTextAnchor9327
letzte Änderung 31.03.2024 03:04