CA 72-4

Kürzel CA724
Material Serum
Probengefäß Serum-Monov.
Abnahmevorschrift Venöse Abnahme.
Einheit U/ml
Referenzbereich Alter: ≤ 120J
extrem erhöht: 20.0
< 6.9
Häufigkeit täglich
Nachforderung Nachforderungen sind bis zu 1 Woche nach Probeneingang möglich.
Verfahren ECLIA Sandwich
Indikation Absolut: Als Erstmarker Kontrolle von Therapie und Verlauf beim Magenkarzinom, als Zweitmarker CA 19-9 oder CEA.
Relativ: Zweitmarker beim muzinösen Ovarialkarzinom.
Klinische Hinweise CA 72-4 wird auch als Tumor-assoziiertes Glykoprotein (TAG) 72 bezeichnet. Es handelt sich um ein hochmolekulares Mucinprotein (ca. 200-400 kD), das an der Oberfläche zahlreicher Tumorzellen auftritt, z.B. bei Magenkarzinom, Ovarialkarzinom, Mammakarzinom, kolorektalem Karzinom und Pankreaskarzinom.
Erhöhte Serumwerte treten vorwiegend bei Patienten mit Magenkarzinom auf, können jedoch auch bei bestimmten benignen Erkrankungen wie Lungenerkrankungen, Pankreatitis, Leberzirrhose, rheumatischen Erkrankungen, Brusterkrankungen, gastrointestinalen Erkrankungen und Ovarialzysten auftreten.
Insgesamt ist jedoch im Vergleich zu anderen Markern (CEA, CA 19-9) die hohe diagnostische Spezifität gegenüber benignen Erkrankungen hervorzuheben.

CA 72-4 kann zur Differenzierung zwischen malignen und nicht malignen Magen- und Ovarialerkrankungen eingesetzt werden.
Hauptindikation für CA 72-4 ist die Behandlungs- und Verlaufskontrolle von Patienten mit Magen- und Ovarialkarzinom. Im postoperativen Verlauf normalisieren sich die CA 72-4-Werte und bleiben in Fällen ohne Resttumor im Normbereich.

Magenkarzinom:
Als Erstmarker Kontrolle von Therapie und Verlauf beim Magenkarzinom, als Zweitmarker CA 19-9 oder CEA.
Die diagnostische Spezifität gegenüber benignen gastrointestinalen Erkrankungen liegt meist über 95 %, die diagnostischen Sensitivitäten werden mit 28-80 % und meist um 40-46 % beschrieben, deutlich höher als für CA 19-9 und CEA.

Ovarialkarzinom:
Zweitmarker beim muzinösen Ovarialkarzinom.
Beim Ovarialkarzinom wird die diagnostische Sensitivität mit 47-76 % angegeben. Insbesondere beim muzinösen Ovarialkarzinom ist die diagnostische Sensitivität von CA 72-4 höher als die von CA 125.

In seltenen Einzelfällen können Störungen durch extrem hohe Titer von Antikörpern gegen Analyt-spezifische Antikörper, Streptavidin sowie Ruthenium auftreten. Diese Einflüsse werden durch ein geeignetes Test-Design minimiert. Für diagnostische Zwecke sollten die Ergebnisse stets im Zusammenhang mit der Patientenvorgeschichte, der klinischen Untersuchung und anderen Untersuchungsergebnissen gewertet werden.
Bemerkungen zur Analyse Externe Qualitätskontrolle:
Ringversuch RfB Gruppe TM, 4 x pro Jahr
Standort Zentrale
Akkreditiert Zentrale
Literatur Herstellerangabe Fa. Roche Diagnostics GmbH
Labor & Diagnose 2020, L. Thomas Hrsg.
Stieber P, Fateh-Moghadam A, Wädlich H, Nagel D, Lamerz R, Denecke D. CA 72-4: A new tumour marker for stomach cancer. In: Klapdor R (ed). Recent results in tumor diagnosis and therapy. München: Zuckschwerdt, 1990: 23-26.
Heptner G, Domschke S, Domschke W. Comparison of CA 72-4 with CA 19-9 and carcinoembryonic antigen in the serodiagnosis of gastrointestinal malignancies. Scand J Gastroenterol 1989; 24: 745-50.
Muraro R, Kuroki M, Wunderlich D, et al. Generation and characterization of B72.3 2nd generation monoclonal antibodies reactive with the tumor-associated glycoprotein 72 antigen. Cancer Res 1988;48(16):4588-4596.
Guadagni F, Roselli M, Cosimelli M, et al. CA 72-4 Serum Marker - A New Tool in the Management of Carcinoma Patients. Cancer Invest 1995;13(2):227-238.
Filella X, Fuster J, Molina R, et al. TAG-72, CA 19-9 and CEA as tumor markers in gastric cancer. Acta Oncologica 1994;33(7):747-751.
Filella X, Molina R, Jo J, et al. Tumor associated glycoprotein 72 (TAG 72) levels in patients with non-malignant and malignant disease. Bull Cancer 1992;79:271-277.
Marrelli D, Pinto E, de Stefano A, de Manzoni G. Farnetani M, Garosi L, Roviello F. Preoperative positivity of serum tumor markers is a strong predictor of hematogenous recurrence of gastric cancer. J Surg Oncol 2001; 78: 253-8.
letzte Änderung 31.03.2024 03:03