Immunglobulin A

Kürzel IgA
Material Serum
Probengefäß Serum-Monov.
Abnahmevorschrift Venöse Abnahme.
Einheit g/l
Referenzbereich
Alterextrem erniedrigtReferenzbereich
≤ 1J< 0.14
1J - 3J< 0.80
3J - 6J0.050.11 - 1.42
6J - 14J0.200.34 - 2.20
14J - 19J0.200.40 - 2.20
19J - 120J0.500.70 - 4.00
Häufigkeit täglich
Nachforderung Nachforderungen sind bis zu 1 Woche nach Probeneingang möglich.
Verfahren Immunologischer Trübungstest
Indikation V.a. Chronische Diarrhoen, Malabsorptionssyndrome, glutensensitive Enteropathie, entzündliche Darmerkrankungen, rezidivierende Infekte des Respirationstraktes, monoklonale Gammopathie. -Im Allgemeinen ist die Bestimmung von IgA indiziert bei häufigen Infektionen, insbesondere der Schleimhäuten, bei langwierig verlaufenden und rezidivierenden Entzündungsreaktionen, Atopien und Autoimmunerkrankungen. Für Kinder bis zu 6 Jahren wird für die IgA-Bestimmung ein sensitiveres Verfahren (Meßbereich 0,1 - 4,0 g/l) eingesetzt.
Klinische Hinweise Der Anteil von IgA an den Plasmaimmunglobulinen beträgt 13%. IgA dient zum Schutz der Haut und Schleimhäute gegen Mikroorganismen. Es besitzt die Fähigkeit, Toxine zu binden und entwickelt in Kombination mit Lysozym antibakterielle und antivirale Eigenschaften. IgA ist das vorherrschende Immunglobulin der Körpersekrete, wie Stuhl, Speichel und Schweiß.
Sekretorisches IgA dient der Abwehr von lokalen Infektionen und spielt eine wichtige Rolle in der Bindung von Antigenen aus Nahrungsmitteln im Darm. Bei Erstkontakt werden als Primärreaktion zunächst Antikörper der IgM-Klasse gebildet, denen die Bildung von IgG- und auch IgA-Antikörper folgt.
Im Serum findet man IgA als Mono-, Di- oder Trimer, während es in den Körpersekreten ausschließlich als Dimer vorliegt, das noch eine zusätzliche Kette (sekretorische Komponente) trägt.
IgA im Blut kommt in 2 Subklassen vor, das Verhältnis IgA1 : IgA2 ist 9 : 1.
In der Serum-Proteinelektrophorese wandert IgA im kathodischen Teil der beta- und im anodischen Teil der gamma-Globulinfraktion.

Erhöhte polyklonale IgA-Konzentrationen können bei chronischen Lebererkrankungen vorkommen. Bei Lebererkrankungen deutet ein relativ hoher IgA-Anteil oder die isolierte IgA-Erhöhung auf eine toxische Schädigung hin, z. B. durch Alkohol. Bei toxischer Schädigung besteht ein Zusammenhang zwischen Intensität der Entzündung und der IgA-Konzentration.
Weiterhin können IgA-Erhöhungen bei chronischen Infektionen, Autoimmunerkrankungen (rheumatoide Arthritis, systemischer Lupus erythematodes), Sarcoidose und bei dem Wiskott-Aldrich-Syndrom beobachtet werden.
Monoklonales IgA ist bei IgA-Myelomen vermehrt.

Eine verminderte IgA-Synthese tritt bei kongenitalen und erworbenen Immundefizienzsyndromen wie der Agammaglobulinämie (Morbus Bruton) auf. Ein selektiver IgA-Mangel stellt mit einer Inzidenz von 1:400 bis 1:3000 der Neugeborenen das häufigste Antikörpermangelsyndrom dar.
Erniedrigte IgA-Konzentrationen findet man zudem bei Proteinverlust-Gastroenteropathien und Verbrennungen.

Auf Grund des langsamen Beginns der IgA-Synthese ist der Serum-IgA-Spiegel bei Kindern geringer als bei Erwachsenen.
Bemerkungen zur Analyse Externe Qualitätskontrolle:
Ringversuch Instand Gruppe 241, 4 x pro Jahr
Standort Zentrale, AKR
Akkreditiert Zentrale, AKR
Literatur Herstellerangabe Fa. Roche
letzte Änderung 31.03.2024 03:04