Ferritinindex

Kürzel FER-IN
Material Serum
Probengefäß Serum-Monov.
Häufigkeit täglich
Nachforderung Nachforderungen sind bis zu 1 Woche nach Probeneingang möglich.
Verfahren berechnet
Indikation V. a. Eisenmangel bzw. Eisenüberladung / V.a. Hämochromatose, alkoholische Lebererkrankungen, Tumorerkrankungen, chronische Entzündungen, Thalassämie und Anämieabklärung. V.a. Eisenmangel, Überwachung von Risikogruppen (z.B. Blutspender, Schwangere, Dialysepatienten).
Klinische Hinweise Der Quotient aus dem sTfR-Wert und dem Logarithmus des Ferritinwertes (sTfR/log Ferritin), auch als Ferritinindex bezeichnet, hat sich mittlerweile als ein brauchbarer Indikator der Eisenversorgung der Erythropoese erwiesen. Er korreliert gut mit dem Goldstandard zur Messung der Speichereisenreserve, der Berliner-Blau-Färbung von Knochenmarkgewebe.Verbindet man den Ferritinindex als Marker der Eisenversorgung und den Hämoglobingehalt der Retikulozyten als Indikator des Eisenbedarfs der Erythropoese in einem diagnostischen Diagramm miteinander (Thomas-Plot), ist es möglich, verschiedene Zustände des Eisenstoffwechsels zu definieren, und zwar für Patienten mit und ohne inflammatorische Reaktion (Entscheidungswert CRP: 5 mg/l). Im Thomas-Plot können vier Quadranten unterschieden werden:

Quadrant 1:
Patienten mit vollen Eisenspeichern und normaler Erythropoese (normochrome Anämie) Die Eisenspeicher sind gefüllt und es besteht eine ausreichende Eisenversorgung der Erythrozyten.80 % der Patienten mit Anämie chronischer Erkrankung oder terminalem Nierenversagen weisen durch eine inadäquate Erythropoetin-Synthese eine verminderte Erythropoese auf. Die Überlebenszeit der Erythrozyten kann zusätzlich verkürzt sein. Therapeutischer Ansatz: Erythropoetin.
Quadrant 2:
Patienten mit latenten EisenmangelBereits entleerte Eisenspeicher, aber noch ausreichende Eisenversorgung der Erythropoese. Therapeutischer Ansatz: Eisen oral.
Quadrant 3:
Patienten mit Speicher- und Funktions-Eisenmangel (echter Eisenmangel) Das Speichereisen und Funktionseisen sind vermindert und Erythrozyten werden ungenügend mit Eisen befüllt. Therapeutischer Ansatz: Eisen oral.
Quadrant 4:
Patienten mit einem funktionellen Eisenmangel bei vollen Eisenspeichern. Das Eisen steht der Erythropoese auf Grund einer chronischen Entzündung trotz gefüllter Eisenspeicher nicht zur Verfügung. Ein funktioneller Eisenmangel bei gefülltem Speicher entsteht bei 20 % aller Patienten mit Anämie chronischer Erkrankung. Therapeutischer Ansatz: r-HuEpo + Eisen i.v.
Bemerkungen zur Analyse Berechneter Parameter, daher keine separate externe Qualitätskontrolle
Standort Zentrale, AKR
Akkreditiert Zentrale, AKR
Literatur Thomas C, Thomas L: Biochemical and hematologic indices in the diagnosis of functional iron deficiency, Clin Chem 2002; 48:1066-76.
Thomas, L. et al. Neue Parameter zur Diagnostik von Eisenmangelzuständen. Dtsch Ärztebl 2005; 102:A 580-586 [Heft 9]
letzte Änderung 31.03.2024 03:03